Viele von uns suchen andauernd nach etwas, nach einer Form, der sie entsprechen können und die möglichst zu ihnen passt. Im eigentlichen Sinne wird das Pferd von hinten aufgezäumt, denn dir wurde in die Wiege gelegt, dass du die Form definieren kannst. Du lässt die Form entstehen und nicht sie dich. Diese Suche ist nicht mehr als eine Verwirrtheit, denn Ursache und Wirkung wird dabei gerade vertauscht. Es scheint, als würde die Form dich suchen, dabei ist dir gegeben, dass du die Form definierst und erschaffst. Machst du dich also auf eine passende Form zu suchen, der du entsprechen kannst, lehnst du deine Göttlichkeit noch ab. Das Göttliche gestaltet, doch selbst ist es formlos. Das meinte die Bibel auch damit: «Du sollst dir kein Bildnis von Gott machen.» Gott wird stets formlos in seiner Essenz sein, denn er kann jede Essenz annehmen. Wie bei einem Rad, dass schnell dreht, wirst du die Speiche nie erkennen und so ähnlich kannst du dir das mit der Formlosigkeit Gottes, der Quelle, der Schöpfenden vorstellen. Alle Form entspringt indirekt aus ihm bzw. ihr. Das Schöpfende könnte somit auch nie eine Form ergreifen, ohne Partei zu nehmen für ein Ding seiner Schöpfung.
ÜBUNG & AUSFÜHRUNGEN:
- Frage dich wie sehr du nach Formen strebst
- Weshalb suchst du die Form?
- Was versprichst du dir von der Form?
Unser Wunsch, einer Form zu entsprechen, rührt wohl daher, weil wir uns wünschen dazuzugehören, denn die Form fühlt sich verloren im Formlosen. Und weilst du in diesem Körper, liegt dir die Form nahe und das Formlose meist fern. So ist der Wunsch nach anderen Formen durchaus nachvollziehbar. Doch ist es auch der Weg ins Glück? Wenn du das Glück darin erkennst, möglichst nahe an deiner Essenz zu sein, beim göttlichen in dir, so ist die Form nie das Heil, sondern bestenfalls der Heilsbringen, weil sie dich das nötige Leid erfahren lässt, um deinen Blick mit der Zeit auf deine göttliche Formlosigkeit zu lenken.
Erkennst du dein Glück darin, dass du Form besitzt, so freut mich dein Glück, doch wisse jedwelche Form unterliegt der Veränderung und zerfällt. Insofern ist die Form nicht mehr als ein temporäres Phänomen.
Was bedeutet dies nun für den Suchenden?
Oh, liebster Suchender ich verstehen dein Hadern und deine Ratlosigkeit. Ich rate dir:
- Akzeptiere die Form in deinem Leben und stosse sie nicht wild von dir, denn sie wird dir den Weg zu deiner göttlichen Essenz weisen. Betrachte sie als lieben Freund, der dich erkennen lässt.
- Verhafte trotz allem nicht in der Form, denn sie wird dir wieder genommen. So muss ein sich definieren über Form zwangsläufig im Unglück enden. Denn alles, was dich ausmacht, wurde in dem Fall irgendwann zu deinen Lebzeiten untergehen. Was könnte also der Sinn sein, dass du diesem Glauben folgst?
- Wertschätze alle Form in deinem Leben und danke ihr, dass sie dich weiterführt und dich dabei unterstützt dein wahres Sein zu erkennen, denn dass ist ihr einziger Sinn.
Dir Erfüllung, welche du suchst, war stets da und wird es sein, doch die Form wird nicht mehr als der Wegweiser sein. So betrachte Form auch als dieses und nicht als etwas, dass dich definieren könnte. Gerade in einer Zeit, wo Form versucht einzuschränken, ist es sinnvoll zu erkennen, dass Form nur hervorbringt, zu was DU sie ermächtigst.
In tiefer Liebe und Verbundenheit
Ronald Manfred Potthoff
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